Der Hase in der Suppe
Einen Hasen will sie! Aus
dem will sie dann eine besondere Suppe kochen. Sie soll angeblich seine
Manneskraft stärken und ihrer beider Lust verfielfachen.
Doch sie wirkt
nur, wenn Domi das Vieh wirklich selbst fängt. Als ob Domi eine solche Suppe
bräuchte. Aber da sie sonst nicht das Lager mit ihm teilen will, bekommt sie
halt ihren verdammten Hasen!
"Komm her du Langohr!"
"Hab ich dich!" Endlich hat Domi den Hasen gefangen. Oder ist es vielleicht anders rum? Der Blick aus den Augen des Langohrs jagt Domi einen Riesenschreck ein.
Und dann knurrt das Ding auch noch, als wäre es ein Wolf! Im nächsten Moment
stürzt Domi rückwärts zu Boden. Dieses Vieh hat eine Kraft, das ist nicht
normal! Hasen tun sowas doch nicht!
Domi weiß nicht wie ihm geschieht. Er wird von einem Hasen verdroschen!
Aber das reicht dem Langohr nicht. Er nimmt Domi regelrecht auseinander und der bekommt langsam Angst. Todesangst.
Durch den Staub, den der Kampf mit dem Hasen aufwirbelt, kann Domi Asaug erkennen. Sie scheint auf ihn herabzulächeln. Sie sagt etwas, aber er kann es nicht verstehen. Seine Ohren brausen und seine Sicht schränkt sich immer mehr ein.
"Hilf mir!" fleht er Asaug an. Doch sie lächelt nur. Und im nächsten Moment
ist Domi wieder verschwunden.
Ein paar Marktbesucher haben inzwischen den ungleichen Kampf mitbekommen und
sind entsetzt.
Endlich ist der Hase fertig mit Domi. Er zuckt nochmal abfällig mit seiner Schnauze und verschwindet dann in einem Erdloch.
Doch nicht lange, denn plötzlich erscheint eine düstere Gestalt mit einer
großen Sense. Er holt weit aus und schwingt das Ding Richtung Domi.
Ein Leuchten geht durch Domis Körper und übrig bleibt nur noch ein Haufen Asche. Assaug schnappt sich einen Krug und schaufelt die Asche hinein.
Jarl Domi Elgasson. Der größte Weiberheld von Windebay und ganz Windekyst*,
getötet bei der Hasenjagd. Es wird sich rasend schnell herumsprechen.
Vielleicht findet sich sogar ein Barde, der daraus einen neuen Heldensang dichtet. Was wäre das für ein unterhaltsames Liedchen.
"Da bist du ja endlich. Wo warst du so lange?"
Asaug erzählt Bree davon, wie sie nach Domi gesucht hat. Und dass es eine
Weile gedauert hat, bis er aufgetaucht ist. So erfährt Bree auch von Domis Tod
und wie es dazu gekommen ist. Von ihrer Beteiligung an seinem Ableben, erzählt
sie Bree allerdings nicht.
Bree ist so schockiert, dass sie nicht weiter nachfragt. Trotz allem trifft sie Domis Tod hart.
Ein solches Ende hat sie Domi nicht gewünscht. Immerhin war sie mal glücklich und hat drei wunderbare Kinder von ihm. Weinend springt sie auf.
Doch nur kurz, dann wischt Bree die Tränen weg. Sie wird nicht um Domi weinen.Sie ruft sich in Erinnerung, was Domi ihr und den Kindern angetan hat und ihre Wut kehrt zurück. Das Schicksal hat ihn für seine Taten bestraft.
Asaug bietet Bree an, noch zu bleiben bis sie vollkommen gesund ist. Aber ihr ist klar, dass Bree nun nur noch zu ihren Kindern will.
"Ich kehre heute noch zurück. Loda und meine Kinder sollen die schlimme Nachricht nicht von Fremden erfahren."
"Alrik wird dich zum Festland bringen. Er hat ein Boot unten am Strand
liegen."
"Komm gut nach Hause. Und du bist uns hier jederzeit willkommen."
Noch eine letzte Mahnung an Alrik, gut auf Bree aufzupassen. Denn sie ist noch nicht wieder ganz gesund.
"Mir geht es gut!" meint Bree. Doch kaum hat sie das ausgesprochen, wird sie wieder von einem Schwindelanfall gequält.
Noch immer geschwächt folgt sie Alrik zum Strand. Bald ist sie wieder zu Hause.
*Windekyst: Das Festland von Windenburg
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