Leichte Beute
Als Bree an der Küste ankommt, findet sie dort ein Boot auf dem lose ein paar
Felle liegen. Total erschöpft kriecht sie unter die Felle und ist sofort
eingeschlafen. Als sie aufwacht, ist es bereits wieder Abend und ihr
Schlafplatz hat offenbar den Ort gewechselt. Sie hat so tief geschlafen, dass
sie nichts mitbekommen hat. Und wer immer das Boot bewegt hat, von ihm ist
weit und breit nichts zu sehen.
Noch immer schneit es stark, aber auf dem
Boot bleiben kann Bree auch nicht. Sie muß herausfinden wo sie ist und
hoffentlich ein warmes Plätzchen finden.
Halb erfroren kämpft sie sich weiter. Ihr Körper ist schon ganz steif vor
Kälte. Aber sie hat es geschafft, hier ist tatsächlich ein Haus. Vage kommt es
ihr bekannt vor.
Als sie erwacht ist ihr endlich nicht mehr kalt. Man hat sie in warme Kleidung
gepackt und vor das Feuer gebettet. Eine Frau spricht leise zu ihr und flößt
ihr warmen Met ein. Dann schläft sie wieder ein.
Nach ein paar Stunden Schlaf ist sie
endlich wieder klar im Kopf. Was für ein Glück für Bree, dass sie ausgerechnet
in Asaugs Haus gestolpert ist. Die beiden kennen sich schon lange, wenn sie
auch nie Freunde waren.
Asaug will wissen, was Bree zugestoßen ist. Die
Worte sprudeln nur so aus Bree heraus. Sie erzählt ihr alles. Vom glücklichen
Anfang mit Domi bis zum schrecklichen Ende. Auch davon, dass sie ihre Kinder
zurück lassen musste und jetzt das Schlimmste für sie befürchtet.
Brees Kopf schmerzt und ihr ist schwindelig. Der Marsch durch die Kälte hat Spuren hinterlassen.
Innerhalb kürzester Zeit ist Brees Haut voll mit roten Flecken.
"Natürlich bleibst du hier. Du bist krank und brauchst Ruhe. Erhole dich erstmal, ich werde mich um alles kümmern."
Bree weiß nicht was das bedeuten soll. Worum will Asaug sich kümmern?
"Mache dir keine Gedanken. Es wird alles gut, ich verspreche es. Bald wirst du wieder bei deinen Kindern sein."
Bree fühlt sich zu schlecht, um weiter darüber nachzudenken, was Asaug meinen könnte. Sie wird sich später damit befassen. Asaug hat ihr ein Lager vor dem Küchenfeuer bereitet. Hier hat es Bree schön warm.
Bree schläft noch, als Asaug früh am Morgen mit Omar spricht.
"Ich muss für eine Weile weg. Kümmerst du dich um Bree? Sie soll sich erholen und hier bleiben, bis ich zurück bin."
Omar weiß inzwischen auch, was der jungen Frau zugestoßen ist. Asaug hat ihm alles erzählt. Und er ahnt was sie vor hat. Aber er weiß auch, dass er sie nicht davon abhalten kann. Asaug ist in der Hinsicht wie ein sturer Esel. Einem mit dem man sich besser nicht anlegt. Also läßt er sie ziehen und verspricht sich gut um Bree zu kümmern. Er wird ihr ein paar ordentliche Mahlzeiten kochen, dann wird sie bald wieder auf den Beinen sein.
Windebay im Winter ist so ein friedvoller, wunderschöner Ort. Kaum zu glauben, dass bald ein Unglück diese Stille stören wird.
Zuerst versucht es Asaug auf dem Festland von Windekyst. Sie kennt aus Brees Erzählungen ein paar der Orte, wo Domi sich gern vergnügt.
Doch hier hat ihn schon eine Weile keiner mehr gesehen. Doch auch an den anderen Plätzen hat sie kein Glück. Bree glaubt, das Domi ernsthaft in Najuma verliebt ist und seine Seitensprünge aufgegeben hat.
Doch Asaug ist sich sicher, dass ein Mann wie Domi sich nicht ändert. Früher oder später wird die Lust zu verführen ihn aus Najumas Bett treiben. Und sie sollte Recht behalten. Eines Abends auf dem Markt von Windebay, schneit Domi in die Taverne.
Die Rothaarige hat es nicht schwer Domis Aufmerksamkeit zu erlangen. Eine Frau wie sie ist ganz nach Domis Geschmack.
Es dauert nicht lange und er hängt an ihrer Angel.
Dank Asaugs Idee im warmen Wasser des Badezubers zu entspannen, kann Domi sie in ihrer ganzen Pracht bewundern.
"Gefällt dir was du siehst?"
Natürlich gefällt es ihm. Er kann den Blick gar nicht mehr von Asaugs Oberkörper lösen.
Domi ist ganz und gar von sich überzeugt. Diese Nacht wird Asaug sicher so schnell nicht vergessen. Dafür wird er sorgen.
Doch so einfach wird es ihm Asaug nicht machen.
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