Vikings 26


Leichte Beute

Als Bree an der Küste ankommt, findet sie dort ein Boot auf dem lose ein paar Felle liegen. Total erschöpft kriecht sie unter die Felle und ist sofort eingeschlafen. Als sie aufwacht, ist es bereits wieder Abend und ihr Schlafplatz hat offenbar den Ort gewechselt. Sie hat so tief geschlafen, dass sie nichts mitbekommen hat. Und wer immer das Boot bewegt hat, von ihm ist weit und breit nichts zu sehen.
Noch immer schneit es stark, aber auf dem Boot bleiben kann Bree auch nicht. Sie muß herausfinden wo sie ist und hoffentlich ein warmes Plätzchen finden.

In ihrem ganzen Leben hat Bree noch nicht so erbärmlich gefroren. So langsam kommt ihr die Gegend bekannt vor. Offenbar ist sie auf Windebay gelandet. Ist das Licht da vorne? Durch das Schneetreiben glaubt sie ein Haus zu erkennen. Hoffentlich bildet sie sich das nicht ein.

Halb erfroren kämpft sie sich weiter. Ihr Körper ist schon ganz steif vor Kälte. Aber sie hat es geschafft, hier ist tatsächlich ein Haus. Vage kommt es ihr bekannt vor.

Drinnen brennt einladend ein prasselndes Feuer. Mit letzter Kraft hämmert sie an die Tür und versucht um Hilfe zu rufen. Doch ihre Stimme versagt. Als die Tür auf geht, bricht sie zusammen. Starke Hände fangen sie auf, was Bree längst nicht mehr spürt.

Als sie erwacht ist ihr endlich nicht mehr kalt. Man hat sie in warme Kleidung gepackt und vor das Feuer gebettet. Eine Frau spricht leise zu ihr und flößt ihr warmen Met ein. Dann schläft sie wieder ein.
Nach ein paar Stunden Schlaf ist sie endlich wieder klar im Kopf. Was für ein Glück für Bree, dass sie ausgerechnet in Asaugs Haus gestolpert ist. Die beiden kennen sich schon lange, wenn sie auch nie Freunde waren.
Asaug will wissen, was Bree zugestoßen ist. Die Worte sprudeln nur so aus Bree heraus. Sie erzählt ihr alles. Vom glücklichen Anfang mit Domi bis zum schrecklichen Ende. Auch davon, dass sie ihre Kinder zurück lassen musste und jetzt das Schlimmste für sie befürchtet.

Asaug hatte großes Mitleid mit Bree. Sie wusste ja dass Domi ein schlechter Kerl ist, aber das es so schlimm steht? Und niemand hat was unternommen. Aber das würde sich nun ändern.

Brees Kopf schmerzt und ihr ist schwindelig. Der Marsch durch die Kälte hat Spuren hinterlassen.

Innerhalb kürzester Zeit ist Brees Haut voll mit roten Flecken.
"Natürlich bleibst du hier. Du bist krank und brauchst Ruhe. Erhole dich erstmal, ich werde mich um alles kümmern."

Bree weiß nicht was das bedeuten soll. Worum will Asaug sich kümmern?
"Mache dir keine Gedanken. Es wird alles gut, ich verspreche es. Bald wirst du wieder bei deinen Kindern sein."

Bree fühlt sich zu schlecht, um weiter darüber nachzudenken, was Asaug meinen könnte. Sie wird sich später damit befassen. Asaug hat ihr ein Lager vor dem Küchenfeuer bereitet. Hier hat es Bree schön warm.

Bree schläft noch, als Asaug früh am Morgen mit Omar spricht.
"Ich muss für eine Weile weg. Kümmerst du dich um Bree? Sie soll sich erholen und hier bleiben, bis ich zurück bin."

Omar weiß inzwischen auch, was der jungen Frau zugestoßen ist. Asaug hat ihm alles erzählt. Und er ahnt was sie vor hat. Aber er weiß auch, dass er sie nicht davon abhalten kann. Asaug ist in der Hinsicht wie ein sturer Esel. Einem mit dem man sich besser nicht anlegt. Also läßt er sie ziehen und verspricht sich gut um Bree zu kümmern. Er wird ihr ein paar ordentliche Mahlzeiten kochen, dann wird sie bald wieder auf den Beinen sein.

Windebay im Winter ist so ein friedvoller, wunderschöner Ort. Kaum zu glauben, dass bald ein Unglück diese Stille stören wird.

Zuerst versucht es Asaug auf dem Festland von Windekyst. Sie kennt aus Brees Erzählungen ein paar der Orte, wo Domi sich gern vergnügt.

Doch hier hat ihn schon eine Weile keiner mehr gesehen. Doch auch an den anderen Plätzen hat sie kein Glück. Bree glaubt, das Domi ernsthaft in Najuma verliebt ist und seine Seitensprünge aufgegeben hat.

Doch Asaug ist sich sicher, dass ein Mann wie Domi sich nicht ändert. Früher oder später wird die Lust zu verführen ihn aus Najumas Bett treiben. Und sie sollte Recht behalten. Eines Abends auf dem Markt von Windebay, schneit Domi in die Taverne.

Die Rothaarige hat es nicht schwer Domis Aufmerksamkeit zu erlangen. Eine Frau wie sie ist ganz nach Domis Geschmack.

Es dauert nicht lange und er hängt an ihrer Angel.

Dank Asaugs Idee im warmen Wasser des Badezubers zu entspannen, kann Domi sie in ihrer ganzen Pracht bewundern.


"Gefällt dir was du siehst?"
Natürlich gefällt es ihm. Er kann den Blick gar nicht mehr von Asaugs Oberkörper lösen.


"Wie wäre es, wenn wir uns in der Taverne ein Zimmer mieten? Dann kann ich herausfinden, was dir gefällt!"

Domi ist ganz und gar von sich überzeugt. Diese Nacht wird Asaug sicher so schnell nicht vergessen. Dafür wird er sorgen.


Doch so einfach wird es ihm Asaug nicht machen.

"Da gibt es noch etwas....."



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