Maßlos
"Hör auf zu flennen, du bist jetzt ein Mann. Männer flennen nicht!"
Domi ist immer öfter von seiner Familie angenervt. Ja, sein Vater ist gestorben. Aber das ist nun schon eine Weile her, dennoch heulen ständig alle und laufen mit Trauermiene herum. Kein Wunder, dass er es kaum noch zu Hause aushält. Aber langsam reicht es ihm!
"Bera, trödele nicht so herum beim aufräumen. Hier ist noch eine riesige
Pfütze aufzuwischen. Ich habe keine Lust auf nasse Füsse!"
"Ja, Vater."
"Was machst du da, Thordis?"
"Das Wasser aus dem Besen schütteln.Vater hat verlangt, dass ich seine Schlafstube säubere. Aber ich verwische den Dreck nur. Das dumme Ding ist einfach zu nass. Vater wird wieder wütend werden."
"Vater ist doch immer wütend."
Natürlich gibt es wieder Ärger und Floki findet seine weinende Schwester
draußen. Zwar ist Floki noch immer Domis Lieblingskind, aber längst hat der
Junge angefangen seinen Vater zu hassen.
Er liebt seine Mutter und seine
Schwestern, aber vor allem seine Zwillingsschwester Thordis. Es tut ihm weh,
wie sein Vater seine Familie behandelt, aber er ist zu klein um was dagegen zu
tun.
"Wirklich?"
"Ich verspreche es dir. Du musst nur durchhalten. Vater bringt mir Fischen, Jagen und Kämpfen bei. Er ist so stolz auf mich. Aber ich mache das nur für uns. Wenn ich stark genug bin, dann hauen wir von hier ab."
Domi hatte die Nase voll, zu Hause nur von seiner griesgrämigen Familie umgeben zu sein. Und wieso sollte er sich immer woanders rumtreiben müssen, um sich zu vergnügen?
So bringt er seine Liebschaften immer öfter mit nach Hause.
Es stört ihn nicht, dass er Bree damit verletzt. Im Gegenteil, es gefällt ihm sogar, sie zu demütigen.
Auch die Kinder sind entsetzt. Aber Domi findet, es wird Zeit dass sie erwachsen werden und sehen, wie das Leben wirklich ist. Hart und ungerecht. Wenn man etwas will, muss man es sich nehmen!
Wenn Bree ihn zur Rede stellt, lacht er sie nur aus.
"Das ist mein Haus
und ich mache was ich will. Du kannst ja gehen, wenn es dir nicht gefällt.
Aber die Kinder bleiben hier."
"Naaa, ihr Hüppsschen, wasch machen wir nun?"
Das ist auch für Loda zuviel. "Domi, so geht das nicht mehr weiter! Was sollen
die Leute denn von uns denken? So benimmt sich kein Jarl! Was würde dein Vater
dazu sagen?"
"Isch mir egal. Kommt isch scheige euch mein Lager. Kann schein, dass noch
eine drin liescht, aber schie kann ja schugucken, hihi. Mitmachen will schie
beschimmt nicht. Die isch schooo prüde, die blöde Kuh."
Schluchzend steht Loda vor dem Lager, das sie einst mit ihrem Mann geteilt hat. Seine Asche hat sie aufgesammelt und in einen Krug gefüllt. So ist ein Teil von ihm immer bei ihr.
"Oh Elgr, was ist nur aus unserem Sohn geworden? Es bricht mir das Herz, zu sehen was für ein Mann er geworden ist. Wärst du doch nur hier bei uns. Warum musstest du uns verlassen?"
Es ist nicht die erste Nacht, die Bree zusammen gekauert vor dem Kamin
verbringt.
Doch es gibt Schlimmeres, als auf dem kalten, harten Boden zu schlafen. Eines
Nachts kommt Domi angetrunken und frustiert nach Hause. Anscheinend hatte er
in dieser Nacht kein Glück bei den Frauen.
"Aufwachen du Miststück! Zeit
deiner Pflicht nachzukommen und mir Söhne zu schenken! "
Erschrocken windet Bree sich unter ihm hervor und flüchtet vom Lager.
"Fass
mich nicht an! Verschwinde!"
"Du bist meine Frau, ich fasse dich an, wann
ich will. Verstanden?"
Doch Bree denkt gar nicht daran. Sie wehrt sich
und versucht seinem Griff zu entkommen.
Doch Domi ist stärker. Er schnappt sich Bree und wirft sie über seine Knie.
"Dir
werde ich zeigen, was es heißt mir nicht zu gehorchen!"
Doch wenn er gedacht hat, Bree würde weinen oder schreien, hat er sich
getäuscht. Wütend beißt sie die Zähne zusammen und läßt seine Behandlung über
sich ergehen.
"Das wirst du bereuen!"
"Nein, werde ich nicht. Und
nun hole mir Met, du nutzlose Weib!"
Credits: Der modifizierte, aber CC freie Kuhstall stammt aus der Galerie von Scorpio1959
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