Vision
"Muss ich dann Blut trinken, wie du?"
"Dein Weg muss nicht meiner sein.
Du wurdest mir angekündigt, lange vor deiner Geburt. Die Götter haben dich
auserwählt. Ich werde dir bei bringen was ich kann. Aber darüber hinaus, musst
du deinen eigenen Weg finden."
"Das Wissen ist wohl nicht für mich bestimmt. Du wirst selbst darum bitten müssen."
"Trink das, es wird dir helfen mit den Göttern in Kontakt zu treten. Wenn sie gewillt sind, werden sie dir dein Schicksal enthüllen."
"Ist das gefährlich?"
"Nein, es ist als würdest du träumen."
Alva schnappt sich das Glas und kippt das Zeug herunter.
Dann wird sie furchtbar müde.
"Willkommen Alva, ich wurde geschickt um dich auf deinen Weg zu begleiten."
"Wo
gehen wir hin?"
"Zum Tor."
"Was erwartet mich auf der anderen Seite?"
"Dein Schicksal."
"Gute Reise, kleine Völva."
"Willkommen, Alva. Mein Name ist Halla.""So hieß meine Großmutter."
"Genau die bin ich."
"Aber du bist gestorben. Heißt das ich bin tot?"
"Nein, das hier ist nur eine Vision. Ich wurde erwählt, dir dein Schicksal zu zeigen. Es ist schön, dich kennenlernen zu dürfen."
"Und was genau ist das hier?"
"Ein heiliger Ort. Hier wird sich offenbaren welche Gaben die Götter dir zugedacht haben. Wenn du soweit bist, musst du hierher zurückkehren."
"Es ist wunderschön hier."
"Aber wie finde ich diesen Ort?"
"Du findest ihn nicht. Er findet dich. Wenn die Zeit reif ist."
"Du musst jetzt gehen."
"Oh nein, bitte darf ich nicht noch bleiben?"
"Das
geht leider nicht."
"Eines fernen Tages, mein Kind. Aber bis dahin wirst du ein sehr langes Leben haben."
In der Zwischenzeit
Jarl Eigr ist inzwischen grau geworden und auch seiner Frau Loda sieht man das fortgeschrittene Alter an.
Domis Kinder sind inzwischen ganz schön gewachsen. Sein Sohn Floki ist sein ganzer Stolz.
Nicht so die Mädchen. Wenn er sie nicht ignoriert, dann schimpft er mit ihnen
oder kommandiert sie herum. Bera schaut mal wieder traurig zu, wie Domi mit
Floki rumalbert.
Während Thordis trotz Regen nach draußen geschickt wird, um den Hühnerstall auszumisten.
Immer öfter streiten sich Domi und Bree. Auch wegen der Kinder.
"Kann ein
Mann nicht einfach mal seine Ruhe haben?"
"Habt ihr nicht was sauber zu machen? Und bringt mir Met."
Auch für Bree ist das Leben nicht leicht. Sie musste inzwischen
erkennen, dass Domi sich niemals ändern wird. Ihr Lager sucht er nur noch
selten auf. Lieber vergnügt er sich mit anderen. Bree weiß nicht, ob sie
traurig deswegen sein soll.
Ihm knicken die Beine weg und er sinkt auf den Fußboden.
Wo er zusammenbricht. Genau vor den Augen seiner Enkelin.
"Großvater?"
Als die Famlie erkennt, was mit dem Jarl los ist, sind sie alle fassungslos.
Und dann schwebt eine gesichtslose Gestalt herein. Der Sendbote der Götter kommt um eine Seele abzuholen.
Mitleidslos fährt der Schnitter seine Ernte ein. Und läßt die Angehörigen verstört zurück.
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