Vikings 18

Rückkehr


Thormod und Leif haben Nana und Oda aufgesucht, um ihnen ihren Vorschlag zu unterbreiten.

"Ihr schlagt also vor, dass wir alle zusammen leben? Und die Kinder die da kommen mögen gemeinsam aufziehen? Als Freunde, als eine große Familie?"
"Ja so ist es. Ich dachte immer ich würde eine Gefährtin finden und starke Söhne mit ihr zeugen. Aber das Schicksal wollte es anders und hat mir Leif geschickt."


"Auch ich wollte immer Kinder haben. Jeder Mann möchte dass sein Vermächtnis weiter lebt. Aber nur Erzeuger zu sein reicht uns nicht. Wir wollen Väter sein, sie aufwachsen sehen und an ihrem Leben teilhaben. Wir würden für euch und die Kinder sorgen und euch beschützen."
"Beschützen? Wieso sollten wir Schutz brauchen?"


"Die Welt ist ein gefährlicher Ort. Zwei Frauen alleine mit Kindern? Ihr wärt leichte Beute für Räuber, wilde Tiere und Sklavenhändler. Und dann das Gerede der Leute. Lasst uns euer Schutzschild sein. Und eure starke Hand."


"Und wo würden wir leben? Euer Haus ist zu klein und wir haben auch nicht genug Platz."


"Lasst das unsere Sorge sein. Wir werden unsere Hütte abreißen und ein Lager für uns alle bauen."


"Ich finde das klingt nach einem guten Plan. Was meinst du Oda?"
"Wir kennen Thormod schon unser ganzes Leben, ich vertraue ihm. Ich denke wir sollten es versuchen."


"Unser Traum von einer Familie könnte endlich in Erfüllung gehen."


"Also abgemacht. Wir werden gleich morgen mit dem Bau des Lagers beginnen."
"Ich kann es schon vor mir sehen. Es wird euch gefallen."


In der Zwischenzeit

Hel macht sich fürchterliche Sorgen. Inga ist nicht nach Hause gekommen. Nicht am Tag nach dem Streit und auch nicht am Tag danach.


Sie beschließt erneut auf die Suche zu gehen. Doch sie kommt nicht weit da trifft sie auf Erri der gerade auf dem Weg zu ihnen war.
"Erri! Wo ist Inga?"


"Ist sie denn nicht zu Hause? Ich habe mir Sorgen gemacht. Wir wollten uns gestern abend treffen, aber sie ist nicht gekommen. Ihr wisst es also? Das mit ihr und mir?"


"Ja aber das ist jetzt unwichtig. Wir hatten Streit und sie ist weggelaufen. Vor fast drei Tagen! Ich dachte sie wäre bei dir."
Nein, Erri weiß wirklich nicht wo sie ist. Hel kann sehen dass er die Wahrheit sagt, die Sorge um Inga ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.


Hel nimmt Erri mit ins Lager um in Ruhe mit ihm zu reden. Sie erzählt ihm alles was passiert ist und auch wie wütend sie war.


"Wo könnte sie nur sein? Was wenn ihr etwas passiert ist? Es ist alles meine Schuld."
"Ich werde sie finden. Ich glaube ich weiß wo sie sein könnte. Ich mache mich sofort auf den Weg."


Inga hat Erri das Geheimnis von Leroy und seinem Versteck anvertraut. Zwar war er noch nicht dort, aber Inga wollte es ihm irgendwann zeigen. Doch der kleine See von dem sie ihm erzählt hat, ist Erri bekannt. Denn Domi hat ihn mal mit dorthin genommen und geprahlt wie leicht sich an diesem idyllischen Ort die Weiber verführen lassen.
Und so war es dank Ingas Erzählungen für Erri nicht schwer den Eingang zu finden.
"Inga?"


Als er Inga endlich aufwecken kann erfährt er, warum sie nicht nach Hause gekommen ist.
Sie wollte ja, aber sie konnte nicht. Denn sie war viel zu krank. Das Fieber hat mittlerweile nachgelassen, aber Inga ist immer noch sehr schwach. Und ihre Haut ist voller Flecken.
"Du solltest nicht hier sein. Du könntest dich anstecken."


Erri ist das egal, er ist viel zu froh dass er sie gefunden hat. Er erzählt Inga alles, wie man nach ihr gesucht hat und von Hels Sorgen um sie. Inga hat gar nicht gemerkt wieviel Zeit schon vergangen ist, so schlecht ging es ihr.
"Und du bist dir sicher, dass sie nicht mehr wütend ist?"
"Ja, sie hat furchtbare Angst um dich und will nur dass du wieder heim kommst."


"Also gut. Aber sie wird einsehen müssen, dass wir zusammen gehören. Wenn nicht gehe ich mit dir. Wir könnten einfach hier leben. Leroy hätte sicher nichts dagegen einzuwenden."
"Ich glaube das wird nicht nötig sein. Vertrau mir, alles wird gut mein Herz."


Bevor sie aufbrechen massiert Erri noch Ingas vom Fieber verkrampfte Muskeln.


Doch als Inga aufsteht wird ihr schwindelig. Sie ist noch immer schwach und fiebrig. Erri will Hilfe holen, um sie nach Hause zu bringen. Aber Inga will nicht. Sie wird das schon schaffen. Sie braucht nur noch einen Moment um Kraft zu sammeln.


Als sie dann endlich aufbrechen dämmert es schon.


Es ist bereits dunkel als sie in der kleinen Siedlung ankommen.


Überglücklich zieht Hel ihre kleine Schwester in die Arme. "Es tut mir so leid!" murmelt sie in Ingas Haare und drückt sie fest an sich.


"Du siehst schrecklich aus, du gehörst ins Bett. Und Erri auch, er kann heute Nacht hier bleiben."
Hel hat gleich erkannt dass es Erri ebenfalls nicht gut geht. Sie hilft Inga ins Bett und richtet dann Erri ein Lager für die Nacht.


Am nächsten Morgen ist nicht zu übersehen, dass Erri sich bei Inga angesteckt hat.

"Bei den Göttern, wie seht ihr denn aus? Hel, in dem Zustand kann der Junge auf keinen Fall nach Hause. Der Weg von Windebay aufs Festland ist viel zu beschwerlich."
"Natürlich Vater. Er kann in Ivars alter Hütte schlafen."


"Aber Vater. Erris Familie wird sich Sorgen machen, wenn er nicht heim kehrt."
"Darum kümmere ich mich. Ich werde den Jarl aufsuchen, damit er sich keine Sorgen macht."


Hel tut es aufrichtig leid. Sie bittet Inga um Verzeihung. Sie hat eingesehen, dass sie Erri nicht für das Fehlverhalten seines Bruders verantwortlich machen darf. Und Inga ist kein Kind mehr, sie hatte kein Recht sich einzumischen.
"Dann bist du nicht mehr dagegen, dass Erri und ich zusammen sind?"
Inga wünscht sich nichts mehr, als das Hel mit ihrer Wahl des Gefährten einverstanden ist. Egal wie alt sie sein mag, Hel wird immer ihre große Schwester sein zu der sie aufsieht.


"Nein Schwester. Du hast wahr gesprochen. Erri ist ein guter Junge. Und er liebt dich. Wenn er dich glücklich macht, habt ihr meinen Segen."
Das ist mehr als Inga zu hoffen gewagt hat. Weinend fällt sie in Hels Arme.




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