Vikings 17

Spannungen


Birla hat mittlerweile ihre sieben Sachen gepackt und ist zu Bram und seiner Familie gezogen.


Allein, nur mit den Göttern als Zeugen sprechen sie die rituellen Worte der Vermählung.
Doch Bram ist sich sicher, dass auch seine erste Frau Halla wohlwollend auf ihn herabsieht.


Bram mag ein alter Mann sein, aber er besitzt durchaus noch große Leidenschaft. Und viel zu lange hat er darauf verzichten müssen.


Hel hat ein süßes Geheimnis.
Und das hat sie auch vor mir geheim gehalten!


Doch so langsam ist auch Ivar aufgefallen, dass Hel ständig von Übelkeit geplagt wird. Und er hat da so eine Vermutung.


Als er sie darauf anspricht platzt sie dann auch sofort damit raus. Ja sie ist in guter Hoffnung.


Ungläubig schaut Ivar seine Frau an. Auch wenn er es gehofft hat, braucht er einen Moment um zu erfassen dass es wirklich wahr ist.


Sie bekommen ein Kind!


Vielleicht ist das eine günstige Gelegenheit für Inga um ihr eigenes Geheimnis zu lüften? So viel Liebe und Freude liegt in der Luft, da wird es Hel sicher viel leichter aufnehmen.
"Da gibt es etwas worüber ich mit dir sprechen muss liebe Schwester."
Sie druckst etwas herum und erzählt dann von einem jungen Mann, der ihr viel bedeutet. Sehr viel bedeutet...


"Du bist verliebt. Das ist doch wunderbar. In wen und wann lernen wir ihn kennen?" will Ivar wissen.
"Das ist es ja, ich weiß nicht wie ich es euch sagen soll, es wird euch nicht gefallen."


"Er muss ein prächtiger Bursche sein, wenn du ihm sein Herz geschenkt hast. Sprich, wer ist der Glückliche?" Ivar freut sich für Inga und versteht nicht wieso sie so ein Geheimnis daraus macht.


"Was ist los Inga? Wieso kannst du nicht sagen, wem du dein Herz geschenkt hast?"


"Weil es Erri ist." Inga schluckt schwer und wartet ängstlich auf Hels Reaktion.


"Erri? Du meinst doch nicht etwa den Erri? Nein du würdest doch nie mit Domis Bruder..."


Von einem auf den anderen Moment ist Hel wie ausgewechselt. Wütend schreit sie Inga an.
"Niemals! Hast du vergessen was Domi mir angetan hat? Wie kannst du nur?"


"Erri ist nicht wie sein Bruder. Er ist ein guter Mensch."


"Nein, nein! Du wirst diesen Jungen nie wieder sehen. Hörst du? Nie wieder!"


"Aber ich liebe ihn. Ich muss ihn wieder sehen."


"Ich verbiete es!" Hel dreht sich von Inga weg, die angefangen hat zu weinen.


"Hel es reicht! Beruhige dich und wir können in Ruhe darüber reden." Doch Hel ist zu aufgebracht um auf Ivar zu hören.


Sie bekommt in ihrem Zorn gar nicht mit, dass Inga weg läuft.


"Wie konnte sie nur? Ausgerechnet Domis Bruder? Was wenn er von den Zwillingen erfährt?"
"Hel, hör mir bitte zu. Weißt du noch wie dein Vater dir verboten hat Domi wieder zu sehen? Hast du auf ihn gehört? Du solltest am Besten wissen, wie Inga sich gerade fühlt."


"Du hast recht. Ich habe nicht auf ihn gehört. Und sie wird nicht auf mich hören. Was soll ich denn jetzt tun?"
"In Ruhe mit ihr reden. Und dann lass uns den jungen Mann erst mal kennen lernen. Vielleicht hat Inga ja Recht und er ist ganz anders als sein Bruder. Ich habe nur Gutes von ihm gehört."


"Wenn sie sich wirklich lieben, darfst du ihnen nicht im Wege stehen. Sonst treibst du Inga nur von dir weg."
"Du hast Recht, ich werde sofort mit ihr reden. Ich hoffe sie hört mir noch zu."
Jetzt wo Hel sich beruhigt hat, ist ihr das alles sehr unangenehm.


Doch Inga ist nicht mehr da. Hel sucht das ganze Grundstück und die Umgebung ab und ruft immer wieder nach Inga. Doch sie antwortet nicht und ist nicht aufzufinden.


Währenddessen ist Inga weinend immer weiter gelaufen, ohne darauf zu achten wo sie hin läuft. Doch ihre Füße haben sie zielsicher zu einem bestimmten Ort geführt, wo sie vor Erschöpfung auf einem Baumstamm zusammen bricht.


Als Inga nicht zurück kehrt, macht sich Hel große Sorgen. Während Bram und Birla die Zwillinge hüten suchen Ivar und Hel die ganze Insel ab.


Mittlerweile ist es tiefe Nacht, aber Inga haben sie immer noch nicht gefunden.


Was wenn Inga etwas zugestossen ist? Hel hat furchtbare Angst.


"Das ist alles meine Schuld. Ich hätte sie nicht anschreien dürfen!"


"Ihr geht es sicher gut. Lass uns nach Hause gehen zu den Kindern, Inga ist bestimmt bald wieder da."
"Meinst du wirklich?"
"Ganz sicher. Alles wird gut, ich verspreche es dir."


Inga ahnt nichts von der Suche nach ihr. Sie hat lange geschlafen und ist dann nachdenklich in dem Teich herumgeschwommen, an dem sie damals Leroy getroffen hatte. Sie wünschte er wäre jetzt da. Er hätte sicher einen Rat für sie.


Sie beschließt hier zu bleiben. Alles ist noch so, wie es Leroy verlassen hat. Inga schlüpft in Leroys Bett und zieht sich die Felldecke über den Kopf. Erst einmal darüber schlafen, morgen sieht sicher alles wieder besser aus. Das hat jedenfalls immer ihre Mutter gesagt...


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