Vikings 11

Alltag


Einige Zeit ist vergangen seit Hel mit den Kindern nach Hause gekommen ist.
Mittlerweile ist der Alltag eingekehrt und sie hat sich in ihrer neuen Rolle als Mutter und Ehefrau gut eingefunden. 
Auch wenn es noch manchmal weh tut an Domi zu denken, hat sie die Geschichte hinter sich gelassen. Ihr Herz hat begriffen, dass Domi niemals der Mann sein könnte, den sie an ihrer Seite will. Dennoch bereut sie es längst nicht mehr, denn sie liebt ihre Kinder über alles.

Zu ihrer Überraschung ist Bram ein wunderbarer Großvater, der seine Enkelkinder vergöttert.


Ivar ist ein wahrer Goldschatz. Er hilft wo immer ihm möglich ist. Repariert, zimmert Möbel und hilft Hel auch im Gemüsegarten. So entlastet er nicht nur den alten Bram, sondern auch seine Ehefrau die mit den Kindern schon genug zu tun hat.


Selbst die kleine Inga versucht ihre große Schwester zu unterstützen. Und wenn es nur darum geht, die Kleinen zu beruhigen, damit ihre Mama mal etwas Ruhe hat und schlafen kann.


Inga hat Hels Rat befolgt und sich mit dem Monster unter dem Bett angefreundet. Auch wenn Hel das damals nur gesagt hatte um Inga zu beruhigen, hat es funktioniert und sie hat keine Angst mehr.
Zwar glaubt noch immer niemand dass da wirklich ein Wesen unter ihrem Bett lebt, aber das ist Inga egal. Oft sitzt sie nachts vor ihrem Bett und erzählt ihrem Freund was sie am Tag so erlebt hat.


Obwohl sie nicht wie Mann und Frau zusammen leben, führen die beiden eine gute Ehe.
Es stört Ivar nicht, dass er alleine in einer der Hütten schlafen muss. Er hatte es ernst gemeint, als er Hel versprochen hat sie nie zu etwas zu drängen. Irgendwann wird sie ihm ihr Vertrauen schenken, da ist er sich sicher.
Manchmal verabschiedet er sich abends von ihr um angeln zu gehen.


Völlig entspannt und zufrieden verbringt er dann die ganze Nacht am Meer. 
Die Stille der Nacht, die nur vom Rauschen des Meeres durchbrochen wird ist Balsam für seine Seele. 
Hier kann er ganz seinen Gedanken nachhängen, wenn ihn mal wieder die Schwermut packt.
Er möchte nicht, dass Hel denkt sie wäre für seine Traurigkeit verantwortlich. Denn es liegt einfach in seiner Natur.


Obwohl sie nicht das Bett miteinander teilen, wacht Hel Nachts auf und weiß dass er noch nicht nach Hause gekommen ist. Sie kann dann nicht mehr schlafen und macht sich Sorgen um Ivar.


Dann geht sie ihn im Morgengrauen suchen, damit er wenigstens zum Frühstück nach Hause kommt. Ist es nicht ihre Pflicht sich um das Wohl ihres Ehemanns zu kümmern? Oder vermisst sie ihn am Ende sogar wenn er nicht da ist?


So vergeht die Zeit und die Zwillinge werden älter.


Aus den Babys werden Kleinkinder.


Alva und Ari sind ein Herz und eine Seele.


Ivar liebt die Beiden, als wären sie seine eigenen Kinder. Und das sind sie für ihn auch.


Niemand der Ivar mit Ari sieht, würde auch etwas anderes vermuten. So ähnlich sieht Ari seinem Ziehvater.


Alva hat zwar das dunklere Blond von Domi geerbt, aber ihre Großmutter Halla hatte das gleiche Haar, als sie jung war. Daher zweifelt glücklicherweise niemand daran, dass die Zwillinge Hel und Ivars Kinder sind. Und warum sollten sie auch?
Domis Eltern hatten auch keinen Grund je wieder an Hel zu denken, nachdem ihre schöne Schwiegertochter ihnen eine Enkelin geschenkt hatte. Auf dem Markt erzählt man sich bereits, dass der Jarl bald erneut Großvater werden würde.
Das alles interessiert Hel nicht mehr. Hauptsache ihre kleine Familie ist sicher.


Jetzt wo er mehr Zeit hat, versucht auch Bram seine Tochter mehr zu unterstützen.


Aber die Wäsche macht Hel lieber selbst, auch wenn es eine anstrengende Arbeit ist.


Also kümmert sich Bram lieber um seinen neugierigen Enkel, der wenn man nicht aufpasst schon mal gerne im Waschbottich rumplanscht.


Stattdessen wird dann Bram mit dem Badewasser nass gespritzt. Das macht Ari genauso viel Spaß. 
Aber Bram nimmt das gelassen, er freut sich wenn die Kinder glücklich sind.


Ivar hat draußen eine Feuerstelle gebaut, wo er und Hel gerne zusammen sitzen. Es ist Frühling, aber abends wird es noch schnell kühl. Da verbreitet so ein prasselndes Feuer Wärme und Behaglichkeit.


Hel hört Ivar gerne zu wenn er von früher erzählt. Vor allem wenn er Alrik nachmacht, ist das immer sehr lustig.


Ivar bringt Hel gerne zum Lachen. Dann findet er sie am Schönsten.


Er tut so viel für sie und Hel mag ihn längst viel mehr als ihr selbst bewusst ist.


Und dann ist da noch die Art wie er sie ansieht. So voller Liebe und Zärtlichkeit, aber auch voller Sehnsucht. Domi hat sie nie so angesehen. Sie weiß dass Ivar sie aufrichtig liebt und ihr niemals weh tun würde.


Doch jedesmal wenn es aussieht, als würden sie sich näher kommen schreckt sie zurück.


Das belastet Hel sehr. Ivar ist ein wunderbarer Ehemann und Vater. Er tut soviel für sie und ihre Familie. Hätte er nicht verdient, dass sie ihm eine richtige Ehefrau ist? Warum kann sie es nicht einfach geschehen lassen?


Sie besuchen den Seer Stamm. Ivar wollte mit Alrik losziehen und so kann Hel mit Torvi und Asaug plaudern.


Torvi und Asaug erzählen ihr lustige Begebenheiten aus ihrem Leben mit Ivar, bis Hel vor Lachen die Tränen kommen.


Es tut so gut, sich nicht verstellen zu müssen. Und da hier alle in ihr Geheimnis eingeweiht sind, beschließt sie die beiden Frauen um Rat zu fragen.


"Wo ist dein Problem? Hol ihn in dein Bett und zeige ihm was für eine Frau in dir steckt. Dann wird er dir aus der Hand fressen. Männer sind so einfach gestrickt. Sei ihm eine gute Geliebte und er tut alles was du willst."

"Und wenn ich dazu noch nicht bereit bin?"

"Manchmal kommt der Appetit erst mit dem Essen. Glaube mir, ich weiß wovon ich rede. Willst du warten, bis er sich sein Vergnügen woanders sucht?"


Auch die Seer Kinder sind mittlerweile ganz schön gewachsen.
Die kleine Freydis ist ein richtiger Wirbelwind und kommt ganz nach ihrer Mama.


Finn kann ganz schön bockig und stur sein. Torvi sagt immer, dass hat er von seinem Vater. Der kann auch manchmal ein sturer Bock sein.


Aber sie werden genauso geliebt, mit all ihren Facetten. Und wie in einer großen Familie kümmert sich hier jeder liebevoll um die Kleinen, egal wessen Kind es ist.


Hel hat Asaugs Ansprache doch sehr verunsichert. Doch Torvi der das nicht entgeht, spricht nochmal alleine mit ihr.
"Hör nicht auf Asaug. Sie war noch nie wirklich verliebt. Du solltest nichts tun, wozu du nicht wirklich bereit bist. Glaube mir, das würde Ivar nicht wollen. So wie er immer von dir schwärmt, ist er glücklich so wie es ist. Wenn du soweit bist, wird er bereit sein. Aber bis dahin wird er geduldig warten, also mache dir keine Sorgen."


"Lass dir einfach soviel Zeit wie du brauchst und bis dahin setze dich nicht selbst unter Druck. Lass einfach los und genieße euer Leben. Es wird sich alles von alleine finden. Du machst es dir selbst nur unnötig schwer."
Alrik und Ivar sind noch nicht zurück. So bedankt sich Hel bei Torvi und macht sich alleine auf den Heimweg. Sie braucht ein wenig Zeit zum Nachdenken.
Das Gespräch mit Torvi hat ihr wirklich sehr geholfen. Sie hat vollkommen Recht und Hel wird sich ihre Worte zu Herzen nehmen. Einfach loslassen, das klingt doch eigentlich ganz leicht, oder?

 

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