Hel und die Liebe
Ich verstehe das nicht, er behandelt mich immer noch wie ein kleines Kind. Ich werde auf jeden Fall zum Markt gehen!
"Es tut mir leid, dass ich so hart zu dir war. Ich will dich nur beschützen."
"Ist schon gut, Vater."
Ach Halla, wärst du doch noch da. Du würdest sicher die richtigen Worte finden. Ich will doch nur, dass Hel keine Dummheiten macht. Aber wenn sie nur halb so stur ist wie du, wird sie nicht auf mich hören.
Dieser Domi... ich muss ihn im Auge behalten. Ich kenne Männer wie ihn. Für sie ist das nur ein Spiel. Er ist genau das, was ich fürchte. Hel verdient einen guten Mann.
"Hel! Komm schnell. Unter meinem Bett ist ein Monster!"
"Was? Ach Inga, du hast nur geträumt. Geh wieder schlafen."
"Nein! Du musst kommen! Bitte!"
"Siehst du, da ist kein Monster."
"Da! Da ist es. Siehst du es denn nicht?"
Hel kann nichts ungewöhnliches entdecken, aber damit sie weiter schlafen kann spielt sie mit.
"Also pass auf, Mutter hat die Monster immer mit Wasser besprüht. Das mögen sie nicht und verschwinden. Oder ihr werdet Freunde."
"Das geht? Aber wie denn?"
"Sei freundlich zu ihm und es wird freundlich zu dir sein. Sprich mit ihm und wenn ihr euch angefreundet habt, musst du gar keine Angst mehr vor ihm haben."
Das leuchtet Inga ein, sie kann es ja mal versuchen. Falls es wieder kommt.
Am nächsten Tag kümmert sich Bram wie immer um seine Bienen.
Aber sie sind ausgesprochen übellaunig und Bram bekommt einiges an Stichen ab.
Bram fühlt sich unwohl und legt sich für den Rest des Tages hin. Und da Inga den Tag mit Katla verbringt macht Hel sich auf den Weg zum Markt. Denn heute ist Odinstag und sie freut sich darauf Domi wiederzusehen.
In der Taverne trifft sie auf Oda und Ivar, nur Domi scheint noch nicht da zu sein.
Sie erzählt Oda dass sie keine Sorge haben muss wegen dem Bär, da sich der Jarl der Sache annehmen würde. Oda ist sehr erleichtert das zu erfahren.
(Grundstück Viking Port & Marketplace von Foil70 - bearbeitet)
Plötzlich weiß sie, dass Domi hinter ihr steht. Denn ihr Herz fängt aufgeregt an zu klopfen.
Gerade als sie sich so wunderbar unterhalten kommt Thormod hinzu.
"Weiß dein Vater, dass du hier bist Hel?"
"Das ist wohl meine Sache, Thormod." Natürlich weiß Bram nichts davon. Aber Hel macht das trotzdem wütend. Sie ist erwachsen! Sie will nicht um Erlaubnis fragen müssen.
Domi weiß genau, wie man mit Frauen umgeht.
"Hier, hab ich dir mitgebracht. Auch wenn sie nicht halb so schön ist wie du."
"Sei vorsichtig, Hel. Der Kerl macht allen Frauen schöne Augen."
"Glaub ihr kein Wort Hel, ich habe nur Augen für dich."
Hel die schon den einen oder anderen Becher Met geleert hat, hört das natürlich allzu gerne.
Und der ungewohnte Alkohl schenkt Hel Mut, den ersten zaghaften Kuss zu wagen.
Natürlich ist Domi ganz und gar nicht abgeneigt mit Hel auch innigere Küsse zu tauschen, als diesen ersten schüchternen.
Als sie später noch Ivar über den Weg läuft, ist dieser schlecht gelaunt.
Hel ahnt nicht, dass Ivar sie mit Domi gesehen hat. Genauso wenig von den Gründen, wieso ihn das wütend macht.
Domi hat beschlossen eine Weile auf Windebay zu bleiben. So kann er sich mit Hel treffen, wann immer sie sich weg schleichen kann.
Aber sie kann nie lange bleiben.
"Geh nicht, bleib heute nacht bei mir."
"Ich kann nicht, mein Vater darf nicht wissen dass wir uns treffen."
Hel ist vorerst ganz zufrieden mit ihren heimlichen wenn auch kurzen Treffen. Aber Domi will mehr.
Eines Abends dann hat Bram zuviel Met getrunken und liegt laut schnarchend in seinem Bett.
Hel weiß, dass er den Rest der Nacht tief und fest schlafen wird.
Domi überredet sie am kleinen See auf der Klippe schwimmen zu gehen. Die Nacht ist angenehm warm und der Mond scheint hell vom Himmel.
Heute Nacht soll es passieren. Auch Hel ist bereit, dass kann er spüren.
"Warte Domi."
"Ich hab schon so lange auf dich gewartet."
"Sag mir nur eins. Liebst du mich?"
"Aber natürlich meine Schöne."
"Und jetzt komm. Oder willst du ewig Jungfrau bleiben?"
"Bei Odin!"
Weil sie nicht abwarten kann Domi wieder zu sehen, schleicht sie sich schon in der nächsten Nacht erneut davon. Doch diesmal ist sie unvorsichtig.
Bei ihrer Rückkehr wartet Bram schon auf sie. "Wo bist du gewesen?"
"Ich war spazieren, Vater."
"Mitten in der Nacht? Du warst bei ihm! Gib es zu!"
"Ja na und? Ich bin kein kleines Kind mehr!"
"Du wirst diesen Domi nicht wieder sehen. Ich verbiete es dir!"
"Du kannst mir das nicht verbieten! Ich liebe ihn! Und ich will mit ihm zusammen sein."
"Ach Hel. Es ist nur zu deinem Besten. Irgendwann wirst du es verstehen."
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