Last Sim 60

Scheintot



Während Tatanura auf seine eigenen Probleme mit dem Vampirismus konzentriert war, wurden einige seiner Mitarbeiter krank. Kurze Zeit später traten die ersten Fälle von Unfruchtbarkeit auf. Dann verbreitete sich das Problem langsam über den ganzen Planeten.

War das Virus etwa aus dem Bunker gekommen? Er hatte die Quarantäne gebrochen, was wenn der Außerirdische nicht nur das Vampirvirus mitgebracht hatte? War es seine Nachlässigkeit gewesen, die unserer Zivilisation verdammt hat? Er war überzeugt, dass er die Schuld an diesem Unglück trug.
Vielleicht waren es nur seine Schuldgefühle die ihn trieben, aber von diesem Augenblick verschrieb er sich der Suche nach einem Heilmittel.
Und da er überzeugt war, der Virus stammte von dem Außerirdischen schickte er ein Erkundungsteam los. Wenn das Virus dort her gekommen war, würden sie vielleicht auch dort die Lösung finden. Sie fanden die Erde und kehrten mit einer Menge Proben zurück.
Doch sie fanden in den Proben keine Spuren des Virus und somit auch keine Möglichkeiten es zu heilen. Hatte er sich wegen seiner Schuldgefühle verrannt?




Du und ich wir versuchten zu dem Zeitpunkt einen Impfstoff zu entwickeln. Aber die Zeit war gegen uns. Wir versuchten die Regierung zu überzeugen, auch Klonen in Betracht zu ziehen. Aber es wurde abgelehnt. Du weißt wie hart das für uns war.

Doch dann kam Tatanura und nahm uns in sein Team auf. Hier bekamen wir die finanziellen und technischen Möglichkeiten uns noch intensiver in die Arbeit zu stürzen. Und auch wenn es illegal war, so war er zumindest bereit auch klonen in Betracht zu ziehen. Falls wir damit Erfolg haben würden, so könnten wir uns zumindest Zeit erkaufen um eine langfristige Lösung für die Unfruchtbarkeit zu finden. 

Tatanura war mein absolutes Vorbild, ich liebte ihn wie einen Vater. Und er sah in mir auch sowas wie die Tochter die er nie hatte. Glaubte ich zumindestens. Warum sonst sollte er mir dieses unfaßbare Geheimnis anvertrauen? Er gab mir freien Zugang zu seiner geheimen Datenbank. All seine gesammelten Daten, Informationen und Forschungen sollten mir zur Verfügung stehen.


 

Mir wurde schnell klar, was das wirklich bedeutete. Ich verlangte von ihm, mich ebenfalls zu verwandeln. Ich wollte wie er sein. Ich könnte ewig weiter forschen und würde nie altern. Wir könnten für immer Seite an Seite arbeiten.

 

Doch er war entsetzt über meine Bitte. Es wäre ein Fluch und er könnte mir das niemals antun. Ich solle sein Lebenswerk, sein Projekt für ihn weiter führen, während er sich zur Erde aufmache, um dort nach einem Heilmittel gegen den Vampirismus zu suchen.



Ich verstand nicht wieso er sich weigerte. Es war ein Wunder! Wieso konnte er das nicht sehen? Ich flehte und bettelte ihn an.


 

Doch er blieb hart. Es tat ihm sehr leid, dass er mich mit seiner Ablehnung unglücklich machte. Aber eines Tages würde ich es verstehen.

 

Umso erleichterter war er, als ich ihm versprach nie wieder damit anzufangen. Er hätte bestimmt Recht. Und es wäre das Beste wenn ich mich auf das Projekt konzentrieren würde.

Nun wo alles geklärt war, konnte er mit den Vorbereitungen für seine Reise beginnen.


 

Dieser Lügner! Er wollte dieses Wunder nicht mit mir teilen und stattdessen seine Verantwortung auf mich abladen. Befreit von der Last unsere Zivilisation retten zu müssen, würde er zur Erde fliegen.

Und dort unter den Menschen zu leben. Sicher hatte er schon einen Plan, wie er sich von den Menschen ernähren konnte. Schließlich war er Wissenschaftler und skrupelos. Er würde sicher einen Weg finden.





Ich war so wütend und fühlte mich verraten! Aber ich würde bekommen was ich wollte und dafür würde ich tun, was immer getan werden musste. Und ich würde ihn für seinen Verrat bestrafen. Ich wollte das er leidet.




Sogar die Unterlagen über den Vampir hatte er mir zugänglich gemacht, darunter auch das Tagebuch des Vampirs. Was für ein wunderbares Werkzeug hatte er mir in die Hände gegeben.

Nun wußte ich wie ich mein Ziel erreichen würde.


 

 Ich mischte heimlich Eisenkraut in seinen Plasmabeutel.



Und ich sorgte dafür, dass ich nicht in der Nähe war. Damit kein Verdacht auf mich fallen würde. Aber das war gar nicht nötig.

 

Wie erwartet fiel er wie tot um. Nun genau genommen, war er ja schon tot. Untot.



Praktischerweise warst du anwesend und hast einen Herzinfarkt diagnostiziert. Du warst mir eine sehr große Hilfe. Ich schnappte mir seine "Leiche" und schaffte sie in diesen geheimen Bereich, zu dem nur ich Zugang hatte.
Ich gab ihm ständig kleine Mengen an Eisenkraut in seinen Trank. Er blieb am Leben, aber war schwach und willenlos. Wenn ich neue Proben von ihm brauchte, setzte ich ihn ganz außer Gefecht. Wer weiß welche Kräfte er noch besaß? Es war besser kein Risiko einzugehen.

Aber noch brauchte ich ihn. Ich brauchte sein Blut.


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